Der Verband wurde 2011 als unabhängige Berufsorganisation handwerklich arbeitender BäckerInnen und KonditorInnen gegründet.
Die handwerklichen und ethischen Maßstäbe des Vereins spiegeln sich wider
Mit dem eingetragenen „Gütesiegel Freies Backhandwerk“, das seit 2025 vom Verein vergeben wird, werden strenge Kriterien für handwerkliche Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit gesetzt, die über gesetzliche Vorgaben hinausgehen.
...die Backhandwerk als lebendige Kulturtechnik versteht. Nicht die Handwerkskammer definiert uns, sondern unsere Haltung.
In unseren Betrieben steht handwerkliche Arbeit im Mittelpunkt – nicht als bloße Tradition, sondern als lebendige Praxis. Wir verstehen Handwerk als ganzheitlichen Prozess, bei dem Erfahrung, Sinneswahrnehmung und Respekt vor den Rohstoffen zusammenwirken. Maschinen dienen uns als Werkzeuge, nicht als Ersatz für menschliches Können.
Handwerkliche Bäckereien, im Sinne des Vereins, sind Keimzellen für nachhaltige Ernährungssysteme. Sie ermöglichen:
„Die Natur kennt kein grenzenloses Wachstum. An der Grenze – wenn der Stress zu groß wird – brechen Systeme zusammen oder verändern sich. [...] Die Lösung liegt nie dauerhaft im ‚Mehr vom Gleichen‘. Entscheidend für die Zukunft unserer Kultur ist, ob es uns gelingt, die erkennbar gesetzten Grenzen zu respektieren und an ihnen zu wachsen.“[1] Diese Erkenntnis der Ökonomin und Philosophin Christine Ax leitet unser Handeln.
[1] Zitat aus: ifh Band 82, Quo vadis Handwerk?, S.199 ifh-studie_82.pdf
Handwerkliches Arbeiten eröffnet neue Perspektiven
Jedes Brot, jedes Gebäck entsteht durch das Zusammenspiel von Händen, Augen, Nase und Geschmackssinn. Teige werden nicht allein nach technologischen Parametern, sondern mit Aufmerksamkeit, Erfahrung und Intuition geführt, Knet- und Gärzeiten an die Rohstoffe angepasst – ein beständiger Dialog zwischen Material und Handwerkenden.
Klare Grenzen zur industriellen Fertigung
Wir verzichten bewusst auf Backmischungen, vorgefertigte Teiglinge oder technische Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe wie Emulgatoren oder technische Enzyme. Unsere Rohstoffe bleiben „unverbogen“ – wir passen die Prozesse der Natur an, nicht umgekehrt. Uns ist wichtig, dass jede Zutat erkennbar bleibt – statt „Food“ durch chemische Zusätze zu designen.
Engagement für die lokale Gemeinschaft und die Stärkung der Region
Durch die Verarbeitung regionaler Rohstoffe stärken wir Bauernhöfe der Region und schaffen transparente Wertschöpfungsketten vom Acker bis zur Theke.
Unterstützen Sie unser Handwerk - das nicht in Nostalgie verharrt, sondern zukunftsweisend wirkt: für eine nachhaltige Lebensmittelversorgung, in der Bäckerinnen und Bäcker, Bauern und Bäuerinnen und VerbraucherInnen gemeinsam im Zentrum der Entscheidungen stehen.
Werdet Mitglied! Der Verein steht allen Kollegen und Kolleginnen offen, die sich aktiv für unser Handwerk engagieren und sich weiter entwickeln möchten. Verschiedenheit, die der Mitglieder und ihrer Betriebe, bereichert den Verein.
Mitglieder im Verein sind sowohl zertifizierte Betriebe wie auch Betriebe ohne Zertifizierung. In erster Linie geht es den Freien Bäckerinnen und Bäckern um die Weiterentwicklung der Wertgemeinschaft. Die Weiterentwicklung von Betrieben hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, für die es kein festgelegtes und zeitliches Raster geben kann. Die Erfüllung der Grundregeln sollte, den jeweiligen Möglichkeiten der Betriebe entsprechend, dennoch angestrebt werden - denn in ihnen konkretisieren sich die Kerngedanken des Vereins.
Anke Kähler, Bäckermeisterin, Barsinghausen
Christian Lecht, Bäckermeister, Hannover - Backwerk Bio Handwerksbäckerei
Peter Plaumann, Dipl. Des., Barsinghausen
Marlene Panten, Bäckermeisterin, bei der Privatbäckerei Wiese in Eberswalde
Michael Betzinger, Bäckermeister, Betzinger OHG - Aholming
Jörg Meffer, Bäckermeister, Bäckerei Meffert - Lemgo