Mitgliedertreffen der Freien Bäcker*innen setzt positive Impulse
Auf dem Programm stand zuerst die Frage, was der Verein von Bäcker*innen für Bäcker*innen im kommenden Jahr auf Grundlage des gemeinsamen Leitbildes bewegen möchte.
Die Herbst-Versammlung im Oktober 2023, mit einem dichten Themen-Programm, vielen lebhaften Debatten und Betriebsbesuchen, hat die positive Vereinskultur erneut gefördert. Generell sind Zusammenkünfte der Mitglieder und Freund*innen des Die Freien Bäcker e.V. lebendige, kommunikative Treffen. Die Zusammenkunft in Berlin hat deutlich gemacht, was es heißt, Probleme wirklich als Herausforderungen zu begreifen und wie wichtig Ursachen bezogene Lösungen sind – nicht nur für den eigenen Handwerksbetrieb sondern auch für jeden einzelnen Menschen und die Gesellschaft.
Auf dem Programm stand zuerst die Frage, was der Verein von Bäcker*innen für Bäcker*innen im kommenden Jahr auf Grundlage des gemeinsamen Leitbildes bewegen möchte. Eine Idee, im Zusammenhang mit dem Hauptrohstoff der Betriebe, wurde intensiv diskutiert. Das Vorhaben wird nun auf den Weg gebracht. Um was es geht, berichten wir zu passender Zeit.
Weitere Themen der Tagung:
- Nach einem Bericht zu den diesjährigen Ernteergebnissen ging es u.a. um die praxisnahe Bewertung der Backqualität von Weizen
- Ausrichtung und Strategie der Betriebe im Hinblick auf die gegenwärtigen Rahmenbedingungen
- Verbesserung der Ausbildung im Backhandwerk
- Vorschlag der Europäischen Kommission, die bestehenden Regeln für Pflanzen aufzuheben, die mit Hilfe von Verfahren der sogenannten Neuen Gentechnik (NGT) erzeugt werden.Sollte der Vorschlag umgesetzt werden, würden Bürger*innen weder durch eine Kennzeichnung informiert noch ihnen die Möglichkeit gegeben werden, selbst zu entscheiden, ob sie Gen-Food konsumieren oder nicht. Der Verein lehnt den EU-Vorschlag ab, u.a. da dieser das Vorsorgeprinzip außer Kraft setzen würde. ZüchterInnen, Bauern und Bäuerinnen, LebensmittelherstellerInnen sowie VerbraucherInnen müssen weiterhin frei entscheiden können, was auf ihren Acker, in ihre Mühlen und Öfen und auf ihre Teller kommt.
- Wege zum Abbau bürokratischer Belastungen und zur Reduzierung von Wettbewerbsungleichheit am Backwarenmarkt
Von großem Interesse waren die Besuche in den beiden Berliner Bäckereien Beumer & Lutum sowie Märkisches Landbrot. Der Besuch von Beumer & Lutum wurde von einem Film-Team begleitet, das einen Beitrag zum Thema ‚Betriebliche Belastungen durch Bürokratie‘ für die ARD produziert.
Die beiden Geschäftsführer vom Märkischen Landbrot, Christoph Deinert und Felix Wasmuth, stellten das neue Konzept des Unternehmens vor, dass Schritt für Schritt in ein „sich selbst gehörendes Unternehmen“, in einen Betrieb in Verantwortungseigentum, überführt wurde.
Angesichts der wachsenden Herausforderungen die sich bei der Übergabe von Unternehmen an die nächsten Generationen derzeit stellen, weist das Konzept vom Märkischen Landbrot weit in die Zukunft und begeisterte die Tagungsteilnehmer*innen mit durchgängig durchdachten Strukturen, einem überzeugenden Produktionssystem und hochwertigen Backwaren aus regional und ökologisch erzeugten Rohstoffen. Das Konzept der Fortführung von Bäckereien als Betrieb in Verantwortungseigentum ermöglicht - insbesondere gegenüber der Übernahme von Bäckereibetrieben durch Finanzinvestoren (Private-Equity-Gesellschaften) - umfassend positive soziale und ökonomische Impulse, für die Unternehmen und die Gesellschaft, zu setzen.
* Die Freien Bäcker e.V. begrüßt die zeitnahe Einführung einer Rechtsform für Unternehmen in Verantwortungseigentum. Diese Rechtform kann und wird dazu beitragen, soziale und ökonomische Innovationen zu beflügeln.
Infos zur Neuen Rechtsform:
https://www.neue-rechtsform.de/
https://www.gesellschaft-mit-gebundenem-vermoegen.de/der-gesetzesentwurf/