BAKWERT beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung
Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft an diesen Tagen mit dabei, war ein gut besuchter Infostand des BAKWERT Projektes.
Zeitlich passend zu bestem, jedoch viel zu spätem, Erntewetter, wurde am Stand des BAKWERT Projektes ein Strauß vielgestaltiger Weizenähren präsentiert. Diese Vielfalt entstammte nicht einer Zusammenstellung von Ähren verschiedener Getreidearten oder Weizensorten, sondern es handelte sich um eine „heterogene Weizenpopulation“. Dies erläuterte das sechsköpfige Standteam während der beiden Tage in Berlin vielen hundert Besucher*innen. Die Interessierten aller Altersgruppen und unterschiedlichster Lebenswelten kamen von nah (Berlin) und fern (aus Schleswig-Holstein oder Bayern, aus Kolumbien oder Thailand). Essbare Magnete zogenso viele Menschen an den BAKWERT-Stand: zwei wohlriechende Brotsorten aus biologisch gezüchtetem Weizen mit besonderen Eigenschaften.
Gebacken wurden die knapp 500 Brote aus Mehl (Type 550 und Ruchmehl) heterogener Weizenpopulationen von der Berliner Bäckerei Beumer & Lutum. Ohne Zeit vorab Backtests mit dem Mehl durchzuführen, hatten die Bäcker und Bäckerinnen zwei Rezepturen für das Mehl entwickelt, dass ihnen vom BAKWERT Projekt geliefert worden war. Das Ergebnis stieß bei der Veranstaltung auf sehr viel Begeisterung. Außer Mehl, Weizensauerteig, Wasser, Steinsalz und 0,3 % bzw. 0,7 % Bio-Hefe enthielten die freigeschobenen Brote (rund und länglich), mit ihrer gut gelockerten, feuchten Krume und geschmackvollen Kruste weiter nichts.
Die beiden Brotsorten aus dem robusten Weizen - der sich durch seine genetische Vielfalt mit gutem Anpassungsvermögen an die Herausforderungen des Klimawandels auszeichnet und zugleich gute Backeigenschaften aufweist - wurden vor Ort verkostet. Auch waren die Brote ein Gewinn - für alle, die am Glücksrad oder bei einem Lern-Spiel am Stand gewonnen hatten. Welchen Wert ein gutes Brot hat, konnte an der Freude der Menschen abgelesen werden, die eines der Brote gewonnen hatten. Interessant war, dass sich nach der Verkostung eine erkennbare Mehrheit der Besucher*innen für das aromatische Brot aus Ruchmehl, dessen Krume sichtbar dunkler war, entschied.
Ebenfalls hatte das Team der Uni Kassel/Witzenhausen und des Die Freien Bäcker e.V. an den beiden Tagen der offenen Tür der Bundesregierung viel Freude und konnte neue Impulse für das neue Praxisforschungsprojekt VORWERTS mitnehmen.
Mehr zu heterogenen Weizenpopulationen: www.weizenvielfalt.de und zum VORWERTS-Projekt www.oekolandbau.de/service/nachrichten/detailansicht/neues-projekt-zur-wertschoepfung-von-weizen-und-koernerleguminosen-aus-mischkulturen/